Ein Multitalent auf Beinen und Rädern

Selbst?ndig eine Fabrik überwachen und dabei mühelos Treppen steigen und Türen ?ffnen? Kein Problem für Milo, den Roboter des ETH Spin-offs Swiss-Mile. Er kombiniert KI mit Robotik und bietet sich für weite Einsatzbereiche an.

Swiss-Mile robot rolls down a ramp on a building site
Quelle: Swiss-Mile

Wir sprachen mit Marko Bjelonic, Mitgründer von Swiss-Mile

Euer Roboter sieht aus wie ein Hund auf R?dern – weshalb R?der?

Unser Roboter Milo verk?rpert etwas, was so in der Natur nicht vorkommt. Bis jetzt gab es entweder Roboter auf Beinen oder R?dern. Aber: Der auf den Beinen gehende Mensch nimmt sich im t?glichen Leben diverse Objekte auf R?dern zu Hilfe, um gewisse Arbeiten zu erledigen. Also entwickelten wir einen Roboter mit Beinen und R?dern. Er steigt nicht nur Treppen hoch, sondern kann sich auch auf die Hinterbeine stellen und die Vorderbeine wie Arme benutzen, beispielsweise um ein Paket zu heben oder um den Liftknopf zu drücken.

Mit dem Abspielen des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerkl?rung von YouTube.Mehr erfahren OK
Video: Swiss-Mile

Wofür kann man euren Roboter einsetzen und worin besteht sein Nutzen?

Milo ist ?usserst vielseitig und den Ideen sind keine Grenzen gesetzt. Im Moment konzentrieren wir uns auf Einsatzgebiete, die die Digitalisierung mit sich bringen. Darunter fallen zum Beispiel Sicherheits-Patrouillen oder die ?berwachung von Maschinen. Diese T?tigkeiten müssen meist rund um die Uhr ausgeübt werden, was hohe Personalkosten verursacht und es schwierig macht, Personal für diese ermüdenden Aufgaben zu finden. Ein Roboter kann dies wesentlich günstiger, ausdauernder und pr?ziser erledigen, da er verschiedene Sensoren gleichzeitig verarbeiten kann. Milos Batterie reicht im Moment für 6 Arbeitsstunden, wobei diese in absehbarer Zeit verbessert wird.

Interessant sind die weiteren Einsatzm?glichkeiten für Milo. Wir sehen beispielsweise riesiges Potential auf Baustellen und in der Logistik. Oft werden auf Baustellen Fehler sp?t erkannt, was viel Geld und Ressourcen verschlingt. Mit einer digitalen Abbildung der Baustelle werden Fehler sofort erkannt, Material schnell geortet und von Milo wenn n?tig getragen – bis zu 60kg auf einmal. Milo kann auch Türen ?ffnen und bewegt sich sowohl in Geb?uden als auch im Freien mühelos. 

Swiss-Mile robot on front legs
Quelle: Swiss-Mile

Welche technischen Herausforderungen musstet ihr l?sen?

Die grosse Frage war: Wie bewegt sich ein Roboter mit Beinen und Armen auf R?dern? Abschauen konnten wir das nirgendwo. Wir mussten es uns selbst vorstellen, was nur sehr schwer m?glich war. Der Roboter muss einerseits auf allen vier R?dern wendig sein, andererseits muss er sich auch auf zwei R?dern bewegen k?nnen, um die ?Arme? für andere Aufgaben frei zu haben. Zur Grundausstattung geh?ren zudem mehrere Kameras, drei Computer sowie Laser-Sensoren.

Am Robotic Systems Lab (RSL) von Prof. Marco Hutter haben wir von Beginn an künstliche Intelligenz integriert. Unser Team am RSL hat als erstes diese künstliche Intelligenz auf einem echten Roboter abgespielt, was für uns ein “Gamechanger” war. Milo konnte nun von allein herausfinden, wie sich ein Roboter auf Beinen und R?dern bewegen soll, ohne dass wir das programmieren mussten. Diese Technologie wurde über mehrere Jahre von unserem Team an der ETH verfeinert. Unsere KI ist state-of-the-art und bringt uns entscheidende Vorteile, aber es gibt natürlich Nachahmer. Deshalb müssen wir weiter in diese Technologie investieren, um an der Weltspitze zu bleiben.

Swiss-Mile robot on a building site
Quelle: Swiss-Mile

Weshalb soll sich ein Kunde für euren Roboter entscheiden?

Neben dem autonomen Roboter ist für den Kunden die digitale Plattform sehr wichtig. Wir k?nnen digitale Zwillinge der echten Welt für unseren Lernalgorithmus verwenden. Darüber hinaus nutzen wir diese Plattform, um einen Mehrwert für unsere Kunden zu schaffen. Hierbei aktualisiert der echte Roboter diesen Zwilling st?ndig. Mit unserer Datenanalyse k?nnen wir Anomalien in der echten Welt herauslesen und für unsere Kunden im digitalen Zwilling anzeigen.

Was bringt die Zukunft?

Wir arbeiten jetzt schon mit diversen Kunden in den USA, in Asien und in Europa zusammen. In den n?chsten 1-2 Jahren wollen wir mit 5-10, evtl. auch mehr, Kunden zusammenarbeiten, um unsere L?sung zu verfeinern. Wir suchen also Unternehmen, die diese neuen Technologien adaptieren wollen, für die es Sinn macht, diesen Roboter einzusetzen. Wir passen den Roboter bis ins kleinste Detail an, so dass der Kunde eine Komplettl?sung erh?lt. Für uns sind diese Projekte sehr wichtig, um herauszufinden, was unser Roboter alles k?nnen muss. Danach hoffen wir, mit einem Roboter expandieren zu k?nnen, der all die Probleme der Kunden l?sen kann. Zurzeit sind wir 12 Mitarbeitende und planen, bis Ende Jahr zu verdoppeln. 

team picture
Team Swiss-Mile, v.l.n.r.: Eric Vollenweider, Alexander Reske, Koen Kr?mer, Cedric Weibel, Giorgio Valsecchi, Lorenz Wellhausen, Yifan Liu, Karl Kurzer, Riccardo Rancan, Marko Bjelonic. Nicht auf dem Bild sind Andrew Bain, Julian Keller. 

Kontakt/Links:

externe SeiteSwiss-Mile

Sind Sie interessiert an weiteren spannenden "News for Industry" Storys?

Abonnieren Sie unseren Newsletter

externe SeiteFolgen Sie uns auf LinkedIn

Suchen Sie Forschungspartner an der ETH Zürich? 

Kontaktieren Sie ETH Industry Relations

JavaScript wurde auf Ihrem Browser deaktiviert